Neun Jahre Mexiko

Erinnerungen einer Künstlerin

Ein Film von Nicolai Stephan

Der Film zeigt eine Künstlerin, die von ihrem neunjährigen Aufenthalt in Mexiko erzählt. Zusammen mit ihrem Mann lebte sie dort zwischen 1966 und 1974. Sie hat als Grafikerin gearbeitet, er als Lehrer an der Deutschen Schule in Mexiko-City. Aus der heutigen Perspektive erscheint die Zeit in Mexiko als starke Erinnerung, als die „wichtigste Zeit ihres Lebens“. Sie ist heute in ihrer gewohnten Umgebung, zu Hause und bei der Arbeit im Atelier, zu sehen. Fast nur von ihr erfährt man etwas über die vergangene Zeit. Dadurch ist man ausschließlich auf ihre Informationen, auf ihre subjektive Weltsicht und Bewertung angewiesen. Der Schwerpunkt ihrer Erzählungen liegt auf der Gründung einer kleinen Schule in einem Armengebiet. Sie berichtet wie es zu der Idee kam und was schließlich heute daraus geworden ist. Teilweise sind von ihr gemachte Fotos und alte Super 8-Film-Aufnahmen zu sehen.


Länge: 25’ 06’’ © 2002 Nicolai Stephan

Erinnerungsspuren

Inhaltsangabe:

Jeder hat sie schon mal besessen, aber niemand hat hineingesehen: Eine Kiste mit alten Fotos, Feldpostbriefen und einem alten Schmalfilm. Mit Hilfe dieser Dokumente begebe ich mich auf die Spur eines unbekannt gebliebenen Großvaters. In immer weiter sich verdichtenden Fragmenten, Indizien und Interviews wird das Unwissen und die Sprachlosigkeit innerhalb der Familie deutlich. Niemand weiß etwas, aber alle wissen wie der Großvater war, und die wenigen frühen Erinnerungen und Erzählungen widersprechen zum Teil den jetzt erst gelesenen Briefen. Und obwohl es in diesem Film um eine sehr persönliche Familiengeschichte geht, versucht der Film die Zuschauer auf die eigene Familiengeschichte zurückzuwerfen. Der Film bietet keine Lösung an, sondern stellt einen Zustand da, den vielleicht auch andere Menschen kennen. Der Tod des Vaters, bzw. des Großvaters und seine nationalsozialistische Vergangenheit wurde so erfolgreich totgeschwiegen, dass bei der Enkelgeneration völlige Unwissenheit herrscht.
Was bleibt ist fast nichts.

Länge: 31'13" ©2004 Nicolai Stephan